Schwarzer Holunder: Die Heilpflanze des Jahres 2024

Der Schwarze Holunder wurde zur Heilpflanze des Jahres 2024 gewählt. Das freut mich sehr, denn der Holunder ist eine meiner Lieblingsheilpflanzen. Ob Holunderblüten oder Fliederbeeren, diese Heilpflanze hat so einiges zu bieten. In diesem Blogartikel stelle ich dir die Verwendungsmöglichkeiten von Holunderbeeren und Holunderblüten sowie die tollen Heilkräfte des Holunders vor.

Doch nicht nur für uns Menschen ist der Holunder von Bedeutung. Auch ganz viele Vogelarten und Kleinsäuger fressen gerne Holunderblüten und Holunderbeeren.

Botanik und Bestimmungsmerkmale

Der Schwarze Holunder, wissenschaftlich Sambucus nigra, ist ein Strauch aus der Familie der Moschuskrautgewächse (Adoxaceae).

Ein Holunderstrauch kann bis zu 100 Jahre alt werden.

Der Holunder hat viele volkstümliche Namen wie Alhorn, Elder, Flieder bzw. Fliederbeerstrauch, Holler oder Holder.

Bestimmungsmerkmale:

  • Strauch oder kleiner Baum bis 7 m, teils sogar 10 m Höhe
  • Gefiederte Blätter
  • Weiße Doldenblüten
  • Zunächst grüne, dann rote und schließlich fast schwarze Beeren (botanisch gesehen eigentlich Steinfrüchte)

Sammelzeit

Holunderblüten findest du im Mai und Juni.

Holunderbeeren sind zwischen August und September reif.

Holunderbeeren

Giftig oder ungiftig? Die Verwandten des Schwarzen Holunders

Bei allen Wildpflanzen gilt immer: Bitte pflücke und esse nur die Kräuter, Früchte oder Blüten, die du ganz sicher und zweifelsfrei bestimmen kannst!

Neben dem Schwarzen Holunder Sambucus nigra gibt es noch den Roten Holunder Sambucus racemosa (auch Traubenholunder genannt) und den giftigen Zwergholunder oder Attich Sambucus ebulus.

Wo wächst Holunder?

Den Schwarzen Holunder findest du in Hecken, Gebüschen, an Waldrändern und in eher feuchten Wäldern.

Hast du einen eigenen Garten? Dann hast du vielleicht das Glück, dass dort schon ein Holunder wächst. Falls nicht, dann wird es höchste Zeit, einen Holunderbusch zu pflanzen 🙂

Der Holunder als Heilmittel

Sowohl Holunderblüten als auch Holunderbeeren sind hervorragende Heilmittel gegen jegliche Erkältungskrankheiten. Ein Tee aus Holunderblüten wirkt schmerzlindernd, schweißtreibend, fiebersenkend und entzündungshemmend.

Der gekochte Holunderbeerensaft hilft bei Husten, Halsschmerzen und Heiserkeit und stärkt das Immunsystem. Holunderbeeren enthalten viele Vitamine sowie die Mineralstoffe Magnesium, Kalium, Eisen und wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe wie Anthocyane und Flavonoide.

Grüne und rohe Beeren, Stängel, Blätter und Rinde des Holunderstrauchs sind leicht giftig und können beim Verzehr zu Verdauungsbeschwerden führen.

Der Holunder als Nahrungsmittel

Rezepte mit Holunderblüten

Holunderblüten kannst du im Frühling sammeln und als Vorrat für den Winter trocknen. So hast du immer Holunderblütentee vorrätig.

Die Holunderblüten sind ungiftig. Du musst allerdings alle grünen Stängel entfernen, denn die grünen Pflanzenteile können zu Durchfall führen.

Aus den frischen Holunderblüten kannst du Holunderblütensirup, Holunderblütenlimonade oder Holunderblütengelee herstellen. Außerdem kannst du die Dolden umgedreht in Pfannkuchenteig als Holunderblütenküchlein backen.

Köstliches aus Holunderbeeren

Holunderbeeren sind zwischen  August und September reif. Ernte nur die ganz dunklen reifen Beeren, denn die grünen Beeren sind ungenießbar. Holunderbeeren enthalten Blausäure und sind deshalb roh giftig. Beim Kochen wird die Blausäure abgebaut, womit die Beeren ungiftig werden.

Aus Holunderbeeren kannst du Marmelade, Saft, Mus oder Kompott herstellen. Besonders lecker schmecken Holunderbeeren in Kombination mit Apfel oder Birne und gewürzt mit Zimt.

Holunderbeerensaft ist gemischt mit Apfelsaft oder Traubensaft und winterlichen Gewürzen hervorragend für einen alkoholfreien Winterpunsch geeignet.

Mythen und Geheimnisse rund um den Holunder

Um den Holunder ranken sich etliche Sagen und Mythen und er gilt als heiliger Baum. So heißt es, dass unter dem Holunderbusch friedliche Erdgeister leben und der Holunderstrauch böse Geister vertreibe. Deshalb hatte früher jeder Bauernhof und jedes Haus einen Holunderstrauch vor der Haustür. Der Holunder durfte nicht gefällt werden, sonst würde man die Erdgeister erzürnen. Die alten Germanen verehrten den Hollerbusch als Wohnsitz der Hausgöttin Frau Holle.

Ob der Holunder wirklich böse Geister vertreibt? Das mag glauben, wer will… Unumstritten ist hingegen, dass der Holunder eine ausgesprochen wertvolle Heilpflanze mit mächtigen Heilkräften ist. Wer so eine tolle Heilpflanze vor der Haustür wachsen hat, der ist auf jeden Fall vor fiesen Erkältungen geschützt. Damit hat der Holunder zurecht die Bezeichnung Heilpflanze des Jahres verdient.

Wildkräuterwanderungen und Kräuter-Webinare

Bist du nun auch von den Heilkräften des Holunders fasziniert? Möchtest du mehr über Wildkräuter und Wildfrüchte erfahren? Ich biete regelmäßig Wildkräuterwanderungen und Workshops zu Wildkräuterküche und Wildfrüchteküche sowie Online-Seminare über Kräuter an. Schau gerne mal bei meinen Veranstaltungen vorbei. Ich freue mich auf dich!

Quellen und Literatur über Wildkräuter

Hasskerl, H. (2008): Holunder, Dost und Gänseblümchen. Vegetarische Rezepte mit wilden Kräutern und Früchten, Pala-Verlag.

Grahofer, E. (2018):  Wildnisapotheke. Hausmittel aus 400 Jahren. Freya Verlag.

Ritter, C. (2019): Heimische Nahrungspflanzen als Heilmittel. NIKOL Verlag.

Bildquellen

Titelfoto und Bilder Holunderblütensirup und Holunderblütenmarmelade: Image by -Rita-👩‍🍳 und 📷 mit ❤ from Pixabay

Alle anderen Fotos: Nora Wuttke

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