Im März beginnt die Bärlauch-Saison.
In diesem Artikel erfährst du einiges über Botanik, Verwendungsmöglichkeiten und Gesundheitswert dieser tollen Wildpflanze.
Außerdem habe ich ein Rezept für ein veganes Pesto für dich.
Botanik und Bestimmungsmerkmale
Bärlauch, wissenschaftlich Allium ursinum, ist eine krautige Pflanze aus der Familie der Lauchgewächse. Diese werden auch Zwiebelgewächse oder wissenschaftlich Alliaceae genannt.
Die grünen Blätter sind lanzettförmig (also länglich und spitz) mit einem langen Stiel und haben parallele Blattnerven.
Die Blütezeit ist im April und Mai. Die Blüten sind weiß und haben sechs Blütenblättchen.
Geruch und Geschmack sind scharf und aromatisch, ähnlich wie beim Knoblauch.
Wo wächst Bärlauch?
Bärlauch wächst in feuchten, schattigen Laubwäldern und Auwäldern, besonders häufig findet man ihn in der Nähe von Seen oder Bachtälern. Wenn er sich einmal angesiedelt hat, dann breitet er sich meistens richtig stark aus. So kommt es, dass an manchen Stellen der ganze Wald voll mit ist und es überall nach Knoblauch riecht.
Du kannst Bärlauch auch in deinem Garten aussäen oder anpflanzen. Dazu kannst du Saatgut oder Topfpflanzen in einer Gärtnerei kaufen. Wähle als Standort einen schattigen oder halbschattigen Platz aus, am besten unter Laubbäumen. Wenn du den Bärlauch in deinem Garten blühen lässt, wird er sich selber aussäen und dann hast du mit Glück im nächsten Jahr noch mehr Pflanzen.
Wenn bei dir in der Nähe kein Bärlauch wächst, schau doch mal, ob du welchen auf dem Wochenmarkt, im Bioladen oder Supermarkt zu kaufen findest.
Verwendungsmöglichkeiten
Verwendet werden vor allem die Blätter, aber auch die Knospen, Blüten und Zwiebeln sind essbar. Bärlauch kannst du von März bis Juni ernten. Allgemein gilt, dass Bärlauch möglichst nur vor der Blüte geerntet werden sollte. Sobald er blüht, sind die Blätter leicht bitter, sie sind aber auch dann noch genießbar und nicht giftig. Ab der Blütezeit bereitet sich die Pflanze allerdings schon wieder auf den Winter vor, das ist der Grund dafür, dass man dann die Pflanze in Ruhe lassen sollte. Die beste Zeit, Bärlauch zu ernten, ist also von März bis April.
Bärlauch kann man roh und gekocht essen. Besonders beliebt sind Pesto oder Brotaufstriche. Du kannst Bärlauchblätter aber auch einfach aufs Brot legen oder als Gemüse kochen.
Wie gesund ist Bärlauch?
Bärlauch ist reich an Vitamin C, Magnesium, Kalium, Eisen, Zink und Mangan. Weitere Inhaltsstoffe sind ätherische Öle, Lauchöle, Flavonoide, Polysaccharide und Saponine.
Bärlauch hat unglaublich viele gesundheitsfördernde Eigenschaften. Aufgrund seiner antibakteriellen Wirkung, kann man ihn bei Magen-Darm-Beschwerden einsetzen. Er wirkt entzündungshemmend, blutreinigend, schleimlösend, blutdrucksenkend, cholesterinsenkend und harntreibend. Außerdem regt Bärlauchverzehr den Stoffwechsel an und hilft vorbeugend gegen Arterienverkalkung.
Achtung Verwechslungsgefahr mit Giftpflanzen!
Wichtig zu wissen: Für Pferde und Kleintiere wie Hasen, Kaninchen, Hamster und Meerschweinchen ist Bärlauch giftig!
Wie bei allen Wildkräutern gilt: Bitte pflücke und esse nur Wildkräuter, die du ganz sicher bestimmen kannst. Es gibt auch giftige Pflanzen. Ähnlich aussehende Giftpflanzen sind Maiglöckchen, Herbstzeitlose und Aronstab. Pass also auf, dass du nicht versehentlich die falschen Kräuter pflückst! Unverwechselbar beim Bärlauch ist der Knoblauchgeruch. Die anderen Arten riechen nicht nach Knoblauch.
Wildkräuterwanderungen und Onlinekurse
Du möchtest mehr über die Verwendungsmöglichkeiten und Heilkraft von Wildkräutern wissen? Ich biete regelmäßig Wildkräuterwanderungen und Workshops zu Wildkräuterküche und Wildfrüchteküche sowie Online-Seminare über Kräuter an. Schau gerne mal bei meinen Veranstaltungen vorbei. Ich freue mich auf dich!
Rezept:
Veganes Bärlauch-Pesto selbermachen
- Die Bärlauchblätter gut waschen und vorsichtig trocken tupfen. Blätter in grobe Streifen schneiden und in eine Schüssel geben. Mit Olivenöl oder Leinöl bedecken.
- Eine Prise Salz dazugeben.
- Optional: Pinienkerne oder Sonnenblumenkerne dazugeben.
- Optional: 1 bis 2 EL Hefeflocken dazugeben (spart Salz und ist ein toller veganer Ersatz für Parmesan).
- Optional: etwas Naturtofu (wenn du Soja verträgst und mehr Eiweiß dabei haben möchtest).
Alles mit einem Stabmixer oder im Hochleistungsmixer pürieren. Mit dem Stabmixer bleiben Blattstückchen erhalten, im Hochleistungsmixer bekommt das Pesto eine feinere Konsistenz.
Das Pesto schmeckt besonders gut zu Dinkel-Vollkorn-Spaghetti oder glutenfreien Nudeln aus Kichererbsen. Du kannst es aber auch als Brotaufstrich verwenden.
Lass es dir gut schmecken!
Quellen und weitere Literatur über Bärlauch und Wildkräuter
Fleischhauer, S.G., J. Guthmann & R. Spiegelberger (2007): Essbare Wildpflanzen. 200 Arten bestimmen und verwenden. AT Verlag.
Hasskerl, H. (2008): Holunder, Dost und Gänseblümchen. Vegetarische Rezepte mit wilden Kräutern und Früchten, Pala-Verlag.
Mann, C. & F. Strickler (2013): Aus dem Reich der wilden Kräuter. Heilkunde, Rezepte, Mythologie und Zauber, Standort im Garten, Pala-Verlag.